Nach der Ermordung von zwei französischen Journalisten in Mali setzt Frankreich auf stärkere Präsenz in dem westafrikanischen Krisenstaat. Frankreich habe aktuell etwa 3000 Soldaten in Mali stationiert, sagte Regierungssprecherin Najat Vallaud-Belkacem. "Es ist wahrscheinlich notwendig, diese Präsenz zu verstärken, um den Terrorismus zurückdrängen zu können."
Vallaud-Belkacem sieht ihre Aussage in einer Linie mit Außenminister Laurent Fabius. Er hatte zuvor angekündigt, die Sicherheit in der gesamten Region und in benachbarten Gebieten solle erhöht werden. Fabius nannte dabei allerdings keine Details.
Militärs waren am Montag im Norden des afrikanischen Landes auf der Suche nach den Tätern. Zu Berichten über Festnahmen machte Fabius keine Angaben. Derzeit gebe es keine Gewissheit über die Täter, sagte er dem Sender RTL. Das Verteidigungsministerium in Paris dementierte die Berichte. Französische Polizisten wurden zur Aufklärung des Falls nach Bamako geschickt.
Frankreich kämpft seit Jahresbeginn gemeinsam mit afrikanischen Truppen gegen islamistische Rebellen in Mali, die den Norden des Landes seit März 2012 besetzt hatten. Sie wurden zwar weitgehend in die Flucht geschlagen, verüben aber weiterhin blutige Anschläge. Dabei nutzen sie anscheinend auch Rückzugsräume in Nachbarländern, vor allem im Süden Libyens.
Bevor die Leichen der ermordeten Journalisten am Abend nach Frankreich übergeführt werden sollten, wollte der malische Präsident Ibrahim Boubacar Keita die Reporter auf dem Flughafen von Bamako in einer Zeremonie ehren. Er versprach zudem eine nationale und internationale Untersuchung, um die Täter vor Gericht zu bringen.
Die Journalisten waren in der nordmalischen Stadt Kidal von vier bewaffneten Männern in einem Geländewagen verschleppt worden. Kurz darauf wurden ihre Leichen nördlich der Stadt gefunden. Erst wenige Tage zuvor waren mehrere französische Geiseln im benachbarten Niger freigelassen worden.
dpa/okr - Archivbild: Joel Saget (afp)