Der Ausnahmezustand in Tunesien ist unter dem Eindruck des jüngsten Selbstmordanschlags vor einem Touristenhotel bis Juni des kommenden Jahres verlängert worden. Staatspräsident Moncef Marzouki habe dies entschieden, meldete die tunesische Nachrichtenagentur TAP am Sonntag.
In den letzten Wochen haben sich die Angriffe mutmaßlicher islamistischer Terroristen gehäuft. Allein im Monat Oktober wurden nach Medienangaben bei Zusammenstößen neun Polizisten getötet.
Bei dem jüngsten Anschlag zündete ein Selbstmordattentäter am Mittwoch seinen Sprengsatz am Strand eines Vier-Sterne-Hotels in der Küstenstadt Sousse. Hotelgäste oder Mitarbeiter wurden nicht verletzt.
Bisher war der Ausnahmezustand jeweils um zwei oder drei Monate verlängert worden. Er gilt seit dem Sturz des Langzeitherrschers Zine el Abidine Ben Ali im Januar 2011. Sicherheitskräfte bekommen dadurch umfassende Rechte. So dürfen sie zum Beispiel schießen, wenn sich eine verdächtige Person widersetzt.
dpa/rkr - Bild: Fethi Belaid (afp)