Vor dem Prozess gegen Ägyptens Ex-Präsidenten Mohammed Mursi wachsen die Spannungen zwischen Islamisten und der Militärführung. In der Hauptstadt Kairo demonstrierten in den Rand- und Außenbezirken Giza, Maadi, Nasr City und Helwan jeweils mehrere hundert Anhänger der Muslimbruderschaft.
Unter dem Motto "Prozess des Volkswillens" protestierten sie gegen das am Montag beginnende Strafverfahren gegen Mursi und 14 Spitzenfunktionäre der islamistischen Organisation. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Anstiftung zur Tötung von Demonstranten vor.
An den Kundgebungen am Freitag nahmen viele Frauen und Kinder teil. Für den kommenden Montag rief die Muslimbruderschaft ihre Anhänger zu Massenprotesten unter dem Motto "Standhaftigkeit des Präsidenten" auf. Die Islamisten weigern sich, den Sturz des gewählten Mursi durch das Militär im Juli dieses Jahres anzuerkennen.
Junge Islamisten riefen für den 12. November zu einer Blockade der Börse in Kairo auf. Bereits am Donnerstag hatten die Behörden in Alexandria 22 Frauen festgenommen, die bei einem Pro-Mursi-Protest den Straßenverkehr blockiert hatten. Ihnen wird nun Mitgliedschaft in einer verbotenen Organisation und Aufruf zur Gewalt vorgeworfen, wie die Zeitung "Al-Wafd" berichtete.
Sicherheitskräfte hatten nach dem Sturz Mursis Anfang Juli tausende Anhänger der Muslimbrüder festgenommen. Die meisten von ihnen sind Männer.
dpa/rkr - Bild: afp/str