87 Migranten, die auf dem Weg nach Europa die Sahara durchqueren wollten, sind tot im Norden des Nigers entdeckt worden. Das Fahrzeug, in dem sie saßen, sei nahe der Grenze zu Algerien liegengeblieben, und die Menschen - zumeist Frauen und Kinder - anschließend verdurstet, berichteten Rettungskräfte am Donnerstag. "Eine tote Frau hielt noch ihr Baby in den Armen", sagte der Helfer Al Mustapha Alhacen der dpa.
Die nigrischen Streitkräfte bestätigten die Zahl der Toten und ergänzten, dass darunter 32 Frauen und 48 Kinder seien. Bereits Ende September hätten die Menschen die 150 Kilometer südlich der Grenze gelegene Stadt Arlit per Lastwagen verlassen, sagte Alhacen. Die Toten wurden in Assamakka, einer kleinen Wüstenstadt, beigesetzt. Niger liegt auf einer wichtigen Flüchtlingsroute zwischen Westafrika und Europa.
Unterdessen hat die italienische Küstenwache vor der Mittelmeerinsel Lampedusa wieder zahlreiche Flüchtlinge in Sicherheit gebracht. Ein Boot mit mehr als 300 Menschen an Bord sei bei stürmischem Wetter in Seenot geraten, teilten die Behörden mit.
Schon in den vergangenen Tagen mussten jeweils hunderte Migranten auf hoher See gerettet werden. Laut italienischem Innenministerium sind in diesem Jahr bereits mehr als 36.000 Bootsflüchtlinge an den italienischen Küsten angekommen - im Jahr 2012 waren es insgesamt nur etwas mehr als 13.000.
dpa/br/mh