Jeden Tag bringen nach UN-Angaben rund 20.000 Mädchen unter 18 Jahren in Entwicklungsländern ein Kind zur Welt. Das geht aus einem UN-Bericht hervor, den die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung am Mittwoch in Berlin vorstellte. Demnach werden weltweit pro Jahr rund 7,3 Millionen Mädchen Mutter. Etwa zwei Millionen von ihnen sind erst 15 Jahre alt oder noch jünger.
Die Stiftung warnt anlässlich dieser Zahlen vor den Komplikationen bei Schwangerschaften von Jugendlichen. Fast 200 Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren sterben täglich in Entwicklungsländern an den Folgen einer Schwangerschaft, wie die Stiftung mitteilte. Zwar ergriffen viele Staaten Maßnahmen, um die Zahl der Teenager-Schwangerschaften einzudämmen. Diese beschränkten sich jedoch oft darauf, das Verhalten der Mädchen zu ändern, anstatt die Ursachen zu bekämpfen.
"Die Rechte von Mädchen dürfen nicht länger mit Füßen getreten werden", sagte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. Teenager-Schwangerschaften könnten nur vermieden werden, wenn Mädchen gleichberechtigt seien. Zudem bräuchten sie besseren Zugang zu Bildung, umfassende Aufklärung über Verhütungsmethoden und bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt.
br/dpa/mh - Archivbild: Antoine de Ras (epa)