Nach dem erneuten Gewaltausbruch im zentralafrikanischen Kongo hat der UN-Sicherheitsrat eine Sondersitzung einberufen. Das Gremium werde am Montagnachmittag in New York zusammentreten um über die Situation zu beraten, teilten die Vereinten Nationen mit.
Bei den Kämpfen war am Wochenende auch ein UN-Soldat aus Tansania getötet worden. Generalsekretär Ban Ki Moon hatte die Tat scharf verurteilt.
Die Monusco genannte UN-Mission im Kongo ist mit mehr als 19.000 Soldaten und zivilen Mitarbeitern und einem Budget von mehr als einer Milliarde Dollar (etwa 735 Millionen Euro) pro Jahr die größte und teuerste aller UN-Missionen.
Tausende Flüchtlinge in Uganda
Nach den schweren Kämpfen sind Tausende Menschen ins Nachbarland Uganda geflüchtet. Allein seit vergangenem Donnerstag hätten 4000 Kongolesen die Grenze überquert, um sich in Sicherheit zu bringen, teilte die örtliche Flüchtlingsbehörde am Montag mit. Bei den meisten Ankommenden handele es sich um Frauen und Kinder.
Für die Flüchtlingswelle sollen Gewaltakte der Guerilla-Gruppe M18 verantwortlich sein. Die Kämpfer hatten in der vergangenen Woche in der Region Ituri im Ostkongo mehrere Dörfer angegriffen. Dabei haben sie es offenbar auf eine bestimmte ethnische Gruppe abgesehen, die sogenannten Kakwa, die im Kongo eine Minderheit darstellen. Militärsprecher Robert Ngabirano zufolge handelt es sich um eine andere Miliz als die berüchtigte M23, die seit Monaten rund um die Stadt Goma gegen die Armee kämpft.
Die Demokratische Republik Kongo kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Im Osten toben immer wieder Rebellenkämpfe um die reichen Bodenschätze, darunter vor allem Diamanten, Gold und Coltan. Rund 65 Prozent der 240.000 in Uganda lebenden Flüchtlinge stammen aus dem Kongo.
dpa/mh - Bild: Carl De Souza (afp)