Australiens erzkonservativer Ministerpräsident Tony Abbott geht vor dem höchsten Gericht des Landes gegen ein lokales Gesetz zur Legalisierung von Homo-Ehen vor. Am Freitag fand vor dem High Court in Canberra eine erste Anhörung statt. Die Regierung will erreichen, dass keine einzige Ehe geschlossen wird, bevor das Gericht in dem Fall entscheiden kann. Pikant: zu denen, die sehnsüchtig auf die Legalisierung der Homo-Ehe warten, gehört Abbotts Schwester Christine Forster.
"Ich und meine Partnerin Virginia, wir wollen heiraten", sagte sie dem Rundfunksender ABC. "Das war ein historischer Tag, als der Regierungsbezirk das Gesetz verabschiedete". Forster fügte hinzu: "Es ist ein Schritt auf dem Weg unseres Landes und unserer Gesellschaft zu dem Ziel, das wir hoffentlich erreichen: Ehe-Gleichheit für alle."
Unter der Regierung ihres Bruders dürfte das schwer werden. Für Abbott kommt eine Ehe nur zwischen Mann und Frau in Frage. Im Wahlkampf sagte er mit Blick auf die wachsende Zahl der Länder, die Homo-Ehen erlauben, Australien werde nicht jeder "Modeerscheinung" nachrennen.
Zu innerfamiliärem Streit mit ihrem Bruder führten die gegensätzlichen Haltungen aber nicht, sagte Forster dem Sender weiter: "We agree to disagree"- etwa: wir sind uns einig, dass wir uns uneinig sind.
Abbott argumentiert, die nationalen Gesetze stünden über denen der Bundesstaaten. Die nationalen Gesetze erlauben keine gleichgeschlechtlichen Ehen. Die Lokalregierung im Regierungsbezirk Australian Capital Territory (ACT) um die Hauptstadt Canberra hatte Homo-Ehen als erste in Australien am Dienstag legalisiert. Der Regierungsbezirk hat wie die Bundesstaaten eine eigene Regierung und kann in beschränktem Rahmen Gesetze verabschieden.
dpa - Archivbild: Lisa Maree Williams (afp)
Auch eine Möglichkeit, einen Familienstreit zu provozieren! Ob es dem Abbott damit besser geht?!
Ich finde Gesetze dürfen nicht durch eigene Interessen entstehen, sondern aus völkerrechtlichen Interessen!
@ronny ramscheidt
Als Freund des Abott-Schützlings Matthias Cormann können sie ja vielleicht Einfluss nehmen, dass Herr Abott seine erzkonservative Politik überdenkt. Oder teilt der "Auswanderer" M. Cormann gar die rückwärtsgewandte Politik seines Premierministers ? Aber ist ja auch egal, Hauptsache er stammt aus Ostbelgien ...
In vielen Ländern gibt es die Frage, ob man Homo-Ehen legalisieren soll oder nicht, ob man dazugehörige Adoptionen zulassen soll oder nicht,....
Warum werden nicht einfach Volksentscheide gemacht?