Mit der Unterzeichnung eines gemeinsamen Abkommens hat Grönland dem Unternehmen London Mining am Donnerstag umfangreiche Rechte bei der Förderung von Eisenerz gewährt. Das Vorhaben ist von großer Bedeutung für die grönländische Wirtschaft, die dadurch einen kräftigen Anschub erhalten könnte.
Über eine Betriebsdauer von 15 Jahren verteilt, könnte das Abkommen Grönland schätzungsweise 28,5 Milliarden Kronen (rund 3,8 Milliarden Euro) an Unternehmens- und Kapitalertragssteuern einbringen, teilte die mit chinesischem Kapital operierende Gesellschaft London Mining mit. Weitere 3,8 Milliarden Kronen könnten durch Einkommenssteuern zusammenkommen.
Bei dem Abkommen handele es sich "um das bisher größte wirtschaftliche Vorhaben in Grönland", sagte der für Industrie und Bodenschätze zuständige Minister Jan-Eric Kirkegaard. Die Leiterin der zuständigen dänischen Sektion der Umweltschutzorganisation WWF, Gitte Seeberg, mahnte die Beteiligten zur Rücksichtnahme auf die Natur. Sie hoffe, dass die Regierung alles getan habe, um die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten, sagte Seeberg.
Grönlands Regierung entscheidet seit 2009 autonom über alle inneren Angelegenheiten mit Ausnahme der Sicherheits- und Außenpolitik. Hier hat die Ex-Kolonialmacht Dänemark weiter ein Mitspracherecht.
Mit nur 57.000 Einwohnern ist die Insel eher spärlich besiedelt. Durch die Klimaerwärmung ist der Abbau von Bodenschätzen unter dem Polareis näher gerückt. Neben Uran werden auf Grönland auch Vorkommen von sogenannten Seltenen Erden vermutet, die wegen ihrer Bedeutung für die Herstellung von Hochtechnologie-Produkten als strategisch wichtig gelten.
dpa/jp - Archivbild: Adrian Harlen (afp)