Die konservativen und christdemokratischen Parteien gingen als klare Wahlsieger aus dem viertägigen Abstimmungsmarathon hervor. Auch die Grünen konnten zulegen. Die Sozialisten wurden wie etwa in Großbritannien und Frankreich teils herb abgestraft. Das Wahlergebnis macht auch eine zweite Amtszeit des portugiesischen Kommissionspräsidenten Barroso sehr wahrscheinlich. Die Sozialisten unter ihrem deutschen Fraktionschef Martin Schulz hatten sich zum Ziel gesetzt, dies zu verhindern.
Die Wahl litt unter einer historisch niedrigen Wahlbeteiligung. Mit 43,55 Prozent lag sie noch einmal deutlich unter dem bisherigen Negativrekord aus dem Jahr 2004.
In vielen Ländern nutzten die Wähler die Europa-Abstimmung, um ihren nationalen Regierungen einen Denkzettel zu verpassen. Niederlagen der Regierungsparteien wurden unter anderem aus Großbritannien, Spanien, Österreich, den Niederlanden, Irland und Bulgarien gemeldet. In großen EU-Ländern wie Deutschland, Frankreich, Polen und Italien wurden die regierenden Parteien dagegen - wenn auch mit Einbußen - bestätigt. Hier hatten aber vor allem nationale Themen ein Rolle gespielt.
dpa/pma