Teile der in Ägypten verbotenen Muslimbrüder wollen sich neu organisieren. Eine Gruppe mit dem Namen «Brüder ohne Gewalt» beantragte beim Sozialministerium in Kairo eine Zulassung als Wohltätigkeitsorganisation, wie Medien berichtete. Das Ministerium will jetzt prüfen, ob der Antrag dem Verbot der Muslimbrüder widerspricht.
Ein Gericht hatte die islamistische Bewegung und ihre Ableger Ende September für illegal erklärt. Ihr wird vorgeworfen, die Anhänger des vom Militär gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi zu Gewalt angestiftet zu haben. Die neue Wohltätigkeitsorganisation will sich demnach nicht politisch betätigen. Sie soll nach dem Gründer der Muslimbrüder, dem Ägypter Hassan al-Banna, benannt werden und dessen Ideen verbreiten.
Mubarak-Prozess vertagt
Der Prozess gegen den gestürzten ägyptischen Langzeitpräsidenten Husni Mubarak ist auf den 16. November vertagt worden. In dem Verfahren ist die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Vom 16. bis 18. November würden weitere Zeugen wie der frühere Ministerpräsident Ahmed Nasif gehört, teilte das Gericht mit.
Mubarak (85) wird vorgeworfen, für den Tod von mehr als 800 Demonstranten während der Proteste gegen seine Herrschaft Anfang 2011 mitverantwortlich zu sein. In einem ersten Prozess war Mubarak zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde wegen Verfahrensfehlern aufgehoben.
Im August wurde Mubarak aus der Untersuchungshaft entlassen. Seither lebt er in einem Militärkrankenhaus unter Arrest.
dpa/cd - Bild; Khaled Desouki (afp)