Fast 10.000 Menschen - so wenige wie seit zehn Jahren nicht mehr - haben im Jahr 2012 bei Naturkatastrophen ihr Leben verloren. Das geht aus dem "Weltkatastrophenbericht 2013" hervor, den die Föderation der Rotkreuz- und Roter-Halbmond-Gesellschaften (IFRC) am Donnerstag in Genf veröffentlichte.
Es gab viel weniger verheerende Desaster in der Größenordnung etwa des Tsunami 2004 im Indischen Ozean. Künftig sollen bei absehbaren Katastrophen mit Hilfe sozialer Medien und moderner Kommunikationstechnologie noch mehr Menschen in Sicherheit gebracht werden können als bisher.
2012 lag die Zahl der registrierten Katastrophentoten mit 9656 um 90 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen Dekade, wie die IFRC mitteilte. So waren 2004 rund 242.000 Menschen bei Natur- oder Technikdesastern gestorben und 2010 nahezu 278.000. Die schlimmste Naturkatastrophe des Jahres 2012 war demnach Taifun "Bopha" im Dezember auf den Philippinen.
Insgesamt seien 2012 rund 139 Millionen Menschen mehr oder weniger schwer von 364 Naturkatastrophen betroffen gewesen. Dies war laut IFRC der zweitniedrigste Wert der letzten zehn Jahre. Die Schadenshöhe sei mit 117 Milliarden Euro am fünfthöchsten gewesen. Dabei verursachte allein der Wirbelsturm "Sandy", der im Oktober über Jamaika, Kuba, den Bahamas und dem Nordosten der USA wütete, etwa 37 Milliarden Euro Schaden.
Glücklicherweise sei die Welt 2012 jedoch von Megakatastrophen wie dem Tsunami acht Jahre zuvor oder dem Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 verschont geblieben, sagte IFRC-Generalsekretär Bekele Geleta in Genf. Ungeachtet dessen müssten Staaten und Organisationen ihre Kapazitäten zur Frühwarnung vor Katastrophenfolgen verstärken. Das Schwerpunktthema des diesjährigen IFRC-Berichts ist die Rolle moderner Kommunikationstechnologien für alle Akteure der humanitären Arbeit wie Regierungen, Zivilgesellschaft, Kommunen und Hilfsorganisationen.
dpa/sh - Bild: afp