Wegen fremdenfeindlicher Krawalle im Süden von Moskau sind nach neuen Angaben rund 1.200 Menschen festgenommen worden. Die Festnahmen dienten dazu, die Verwicklung der Verdächtigen in die Ereignisse zu klären, teilte die Polizei mit. Mehrere tausend Menschen hatten sich an gewaltsamen Ausschreitungen in einem südlichen Moskauer Stadtteil beteiligt, die sich an der Ermordung eines 25-jährigen Russen entzündeten.
Der junge Mann war am Donnerstag vor den Augen seiner Verlobten erstochen worden. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten, dass es sich bei dem Täter um einen Mann handelte, der dem Anschein nach aus Zentralasien oder dem Kaukasus stammte.
In dem Bezirk Birjuljowo hatten am Sonntagabend Anwohner, Rechtsradikale und Fußball-Hooligans aus Wut über den Mord einen von Migranten betriebenen Großmarkt gestürmt, ein Einkaufszentrum geplündert und sich Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Etwa 380 Angreifer wurden am Sonntag festgenommen und mindestens 23 Menschen verletzt.
Anwohner forderten die Schließung des Marktes, der am Montag auch von Mitarbeitern der Lebensmittelaufsicht durchsucht wurde. Die Polizei setzte eine Million Rubel (rund 23.000 Euro) Belohnung für Hinweise auf den Mörder aus.
orf/dpa/mh