Im US-Finanzstreit gibt es weiter keine Einigung. Allerdings äußerten sich das Weiße Haus sowie oppositionelle Republikaner vorsichtig optimistisch. Auch am Freitag gingen die Gespräche weiter. Präsident Barack Obama habe erneut mit Republikanerführer John Boehner telefoniert, gab das Weiße Haus bekannt. Kommentatoren in Washington meinten, die nächsten 24 Stunden könnten entscheidend sein, ob die Krise gelöst werden kann.
Obama betrachte die Gespräche mit den Republikanern als "konstruktiv", sagte Regierungssprecher Jay Carney im Weißen Haus. Allerdings habe er nach wie vor "einige Bedenken bei den Vorschlägen" der Republikaner. Carney wollte keine Einzelheiten über den Stand der Gespräche sagen. Obama beharre aber auf einem Ende des Verwaltungsstillstandes, der an diesem Samstag bereits seit zwölf Tagen die USA lähmt.
Carney habe mit seiner Erklärung gewartet, bis die Finanzmärkte in den USA geschlossen waren, mutmaßten Beobachter. Die Regierung wolle vermeiden, dass die Märkte nervös werden. Der entscheidende Streitpunkt zwischen Regierung und Opposition scheint die Zeitdauer der Erhöhung des Schuldenlimits zu sein, machte Carney deutlich. Der Vorschlag aus dem Republikanerlager, das Limit um lediglich sechs Wochen zu erhöhen, sei nicht ausreichend, machte Carney klar. Doch Obama setzt auf weitere Gespräche.
Experten warnen, falls das Schuldenlimit von 16,7 Billionen Dollar nicht bis zum kommenden Donnerstag (17. Oktober) angehoben werde, seien die USA zahlungsunfähig - mit unabsehbaren Folgen für die Weltwirtschaft. Die US-Krise ist auch bei der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington Topthema. Die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer G20 forderten Washington zu einem raschen Ende auf.
dpa/est - Bild: Saul Loeb (afp)