Ungeachtet der Schiffstragödie vor Lampedusa dauert der massive Zustrom von Flüchtlingen nach Italien an. Innerhalb weniger Stunden kamen Handelsschiffe fünf Flüchtlingsbooten mit zusammen mehr als 500 Migranten an Bord zu Hilfe.
Die italienische Küstenwache koordinierte die Rettungsaktionen. Die Flüchtlinge wurden in sizilianische Hafenstädte gebracht, so nach Trapani und Porto Empedocle, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Freitag berichtete.
Zunächst hatten zwei Schlauchboote mit jeweils mehr als 100 Afrikanern an Bord noch aus libyschen Gewässern mit Satellitentelefonen Alarm geschlagen und dann Hilfe erhalten. Weitere 118 Migranten brachte ein Handelsschiff nach Sizilien. An der Rettung der übrigen Migranten beteiligten sich die italienische Marine und ein Schlepper. Sie wurden in das ostsizilianische Syrakus gebracht.
Die Zahl der geborgenen Opfer der Schiffstragödie vor Lampedusa in der vergangenen Woche war am Donnerstag auf 309 gestiegen. Im Schiff seien keine Leichen mehr. Die Suche gehe außerhalb weiter, teilte die Küstenwache mit. Die Bilanz ist damit noch immer nicht endgültig. 155 Flüchtlinge waren nach dem Schiffbruch gerettet worden, insgesamt 545 waren nach den Angaben von Überlebenden an Bord des Bootes gewesen.
dpa/est