UN-Generalsekretär Ban Ki Moon will zur Überwachung der Zerstörung aller syrischen Chemiewaffen eine neue Mission mit 100 Mitarbeitern aufbauen. Auf die in das Bürgerkriegsland entsandten Experten, die bis Mitte kommenden Jahres die Vernichtung des Arsenals sicherstellen sollen, warteten allerdings noch nie dagewesene Sicherheitsrisiken, warnte Ban in einem Brief, der nach Angaben der Vereinten Nationen am Montag (Ortszeit) den Mitgliedern des Weltsicherheitsrats vorgelegt wurde. Das Team werde sich an einem Einsatz versuchen, «der so noch nie zuvor durchgeführt worden ist». Die Umstände seien «gefährlich und unberechenbar»
Um die hohen Sicherheitsrisiken soweit wie möglich in Griff zu bekommen, solle die Mission einen Stützpunkt in Zypern aufbauen. Nach Syrien solle lediglich der Teil des Personals geschickt werden, der unbedingt vor Ort erforderlich sei, schlug Ban vor. Das Team solle in drei Phasen arbeiten: Zunächst Koordinierung und Planung, dann Lokalisierung und Sicherstellung der Chemiewaffen und schließlich Überwachung ihrer Zerstörung. Finanziert werden soll der Einsatz aus dem Budget von UN, OPCW und einem neu zu gründenden Fonds.
Bei der Vernichtung selbst Hand anlegen dürften die Experten allerdings nicht, betonte Ban. Trotzdem: «Die dritte Phase wird die schwierigste und herausforderndste: Zwischen dem 1. November 2013 und 30. Juni 2014 (in einem Zeitraum von acht Monaten) wird von der gemeinsamen Mission erwartet, dass sie die Zerstörung eines komplexen Chemiewaffenprogramms mit mehreren Lagerstellen, verteilt in einem Land, das in einen gewaltsamen Konflikt verstrickt ist, unterstützt, überwacht und überprüft.» Es handele sich dabei insgesamt um 1000 Tonnen chemische Waffen, Stoffe und Zutaten, die «schwierig zu handhaben, zu transportieren und zu zerstören» seien.
dpa/sh - Bild: Louai Beshara (afp)