Nach der Flüchtlingstragödie vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa beraten die EU-Innenminister über Konsequenzen aus dem Unglück mit mehr als 230 Toten. Vor der Mittelmeerinsel hatten Taucher nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa am Montag 37 weitere Leichen geborgen. Die Opferzahl kletterte damit auf 231. Die Rettungskräfte befürchten weitere Tote.
Von den mehr als 400 Menschen an Bord des gesunkenen Schiffes konnten nur 155 lebend gerettet werden. Bis auf einen Tunesier sollen sie aus Eritrea stammen. Das Schiff mit den Migranten war am Donnerstag vor der Insel in Flammen aufgegangen und gekentert.
Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe sind Forderungen nach einem grundlegenden Umbau der europäischen Flüchtlingspolitik laut geworden. «Es ist eine Schande, dass die EU Italien mit dem Flüchtlingsstrom aus Afrika so lange allein gelassen hat», sagte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz der Zeitung «Bild» (Montag). Die Flüchtlinge müssten in Zukunft gerechter auf die EU-Mitgliedsstaaten verteilt werden.
dpa/sh - Bild: Roberto Salomone (afp)