Bei einem Nato-Luftangriff im Osten Afghanistans sind nach Angaben örtlicher Behörden fünf Zivilisten getötet worden. Unter den Toten seien drei Schulkinder. Die Opfer seien im Bezirk Behsood auf der Vogeljagd gewesen, sagte der Polizeisprecher der Region Nangarhar, Hasrat Hussein.
«Unsere aktualisierten Informationen zeigen, dass drei von ihnen etwa zwölfjährige Schulkinder waren», sagte der Sprecher. Außerdem seien zwei 22 Jahre alte Männer getötet worden. Ein NATO-Sprecher bestätigte, dass es einen Luftangriff gegeben habe. Zu möglichen Opfern machte er jedoch keine Angaben. «Wir wissen von den Gerüchten über den Tod von Zivilisten bei dem Einsatz und untersuchen den Vorfall», sagte der Sprecher.
Zivile Opfer von Luftangriffen sorgen immer wieder für Streit und schwere Spannungen zwischen der Führung in Kabul und der NATO. Im September waren nach afghanischen Angaben mindestens 16 Zivilisten bei einem NATO-Luftangriff in der Provinz Kunar getötet worden. Die NATO bestreitet, dass es sich bei den Toten um Zivilisten handelte.
Die ausländischen Kampftruppen in Afghanistan bereiten derzeit ihren Abzug vor, der bis Ende 2014 abgeschlossen sein soll. Die Sicherheitsverantwortung soll nach und nach von afghanischen Kräften übernommen werden. In den vergangenen Monaten verschlechterte sich jedoch die Sicherheitslage im Land zusehends.
dpa/belga/okr/jp - Bild: Noorullah Shirzada (afp)