Der 64-Jährige sei einer von etwa 150 Sexualstraftätern gewesen, die nach dem Verschwinden des britischen Mädchens von den portugiesischen Ermittlern verhört wurden, berichtete die Zeitung «Público» unter Berufung auf Polizeiquellen in Lissabon. Es sei jedoch ausgeschlossen worden, dass der Mann mit dem Verschwinden des Kindes etwas zu tun haben könnte.
Der frühere portugiesische Chefermittler in dem Fall, Gonçalo Amaral, ist unterdessen wegen einer Falschaussage im Zusammenhang mit einem anderen Verfahren zu einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt worden. Amaral hatte sich mit vier weiteren Kriminalbeamten in einem Prozess wegen des Vorwurfs der Misshandlung einer Verdächtigen verantworten müssen. Hintergrund war das Verschwinden eines anderen Mädchens an der Algarve-Küste im Jahr 2004. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Mutter der achtjährigen Joana mit Schlägen dazu gebracht worden war, den Mord an ihrer Tochter zu gestehen. Joanas Mutter und ihr Onkel wurden damals wegen der Ermordung des Kindes zu je 16 Jahren Haft verurteilt. Joanas Leiche wurde nie gefunden.
dpa/fs