In Washington hat die Polizei eine Frau nach einer Verfolgungsjagd erschossen. Die 34-Jährige war zunächst mit ihrem Wagen in eine Sicherheitsbarrikade vor dem Weißen Haus gefahren. Danach raste sie durch die Innenstadt in Richtung Kapitol.
Dutzende Polizeiwagen verfolgten die Autofahrerin, in deren Wagen auch ein einjähriges Kind auf dem Rücksitz saß. Ein Mitarbeiter des Secret Service, der die Gegend um das Weiße Haus bewacht, wurde von dem Wagen getroffen und verletzt.
Die Verfolgung führte bis zum Kapitol, wo sich Demokraten und Republikaner in diesen Tagen eine heiße Debatte über den Haushalt liefern. Dort gelang es der Polizei, der Frau den Weg abzuschneiden. Als Polizisten sie stellen wollten, versuchte sie mit dem Wagen auszubrechen.
Vor und zurück manövriert die Fahrerin und rammt dabei auch ein Polizeiauto, während Beamte mit gezogener Waffe um ihren Wagen stehen. Sechs bis zwölf Schüsse fallen, Passanten werden aufgefordert, in Deckung zu gehen und sich auf den Boden zu legen. Kurz darauf werden sie evakuiert.
Doch die Frau tritt aufs Gas und rast erneut durch die Innenstadt, ehe sie mit einem Polizeiauto zusammenstößt. Fotos auf Twitter zeigen den zerstörten Wagen. Ein zweite Polizist wird dort verletzt, Sanitäter bringen ihn auf einer Trage in Sicherheit, mit einem Hubschrauber wird er ins Krankenhaus geflogen.
Die Chefin der Washingtoner Polizei, Cathy Lanier, erklärt bei einer spontanen Pressekonferenz vor Journalisten, die Frau sei durch Schüsse getötet worden.
Polizisten holen das ein Jahre alte Kind aus dem Auto und bringen es in Sicherheit. TV-Sender zeigen einen Uniformierten, der ein kleines Kind in hellgrüner Jacke auf dem Arm trägt.
Ob die Frau ihrem Ärger über die lahmgelegte Verwaltung womöglich Luft machen wollte, bleibt zunächst unklar. Einen terroristischen Hintergrund schließt die Polizei aus.
dpa/est - Bild: Mark Wilson (afp)