US-Präsident Barack Obama hat wegen des Haushaltsstreits in den USA seine lange geplante Asienreise abgesagt. Er nimmt weder am Gipfeltreffen der Pazifikanrainerstaaten (Apec) auf Bali in Indonesien noch am Gipfel der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (Asean) in Brunei auf Borneo teil, wie das Weiße Haus in Washington in der Nacht zu Freitag mitteilte.
Damit fällt auch das Vier-Augen-Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aus, das die beiden nach Kreml-Angaben am kommenden Montag auf Bali geplant hatten. Sie wollten über Syrien reden.
Bei den Gipfeltreffen stehen zwar keine weitreichenden Entscheidungen an, es geht vor allem um Fortschritte bei Handelsliberalisierungen. Dennoch waren die Reaktionen auf Obamas Absage enttäuscht. In Südostasien buhlen die USA und China um Einfluss in einer aufstrebenden Wirtschaftsregion mit 600 Millionen Menschen.
"Der Präsident hat diese Entscheidung gefällt, weil es angesichts der Stilllegung weiter Teile der Verwaltung schwierig ist, Auslandsreisen durchzuführen, und weil er sich weiter entschlossen dafür einsetzen will, dass die Republikaner eine Abstimmung über die Fortsetzung der Verwaltungsarbeit zulassen", teilte das Weiße Haus mit. Außenminister John Kerry werde Obama vertreten. Der US-Präsident hatte zuvor Stopps in Malaysia und auf den Philippinen abgesagt.
Enttäuschung auch in Moskau: "Wir bedauern die Absage und warten jetzt auf die nächste Gelegenheit für ein solches Treffen", sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax.
Der russische Abgeordnete und US-Experte Wjatscheslaw Nikonow sagte, die russisch-amerikanischen Initiativen rund um Syrien würden nicht gestört. "Ein Gespräch hätte sicher Nuancen geklärt, aber die Zusammenarbeit ist ohnehin eng", sagte Nikonow.
dpa/est - Bild: Saul Loeb (afp)