Am Jahrestag eines Massakers während der Studentenproteste von 1968 ist es am Mittwoch in Mexiko-Stadt zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Vermummte schleuderten Steine und Sprengsätze auf die Beamten, die Sicherheitskräfte feuerten Tränengas in die Menge.
Bei den Zusammenstößen seien mindestens 51 Menschen verletzt worden, teilte das Rote Kreuz mit. Nach Angaben der Stadtverwaltung waren unter den Verletzten etwa 20 Polizisten. Erst am Dienstag war bei Lehrerprotesten in der mexikanischen Hauptstadt ein Beamter ins Koma geprügelt worden.
Bei den Krawallen am Mittwoch seien 20 Menschen festgenommen worden, teilte der Regierungssekretär des Hauptstadtdistrikts, Héctor Serrano, mit. Rund 200 Anhänger anarchistischer Gruppierungen hätten die Auseinandersetzungen provoziert.
Die zum großen Teil friedlichen Demonstranten erinnerten mit ihrem Marsch durch das Zentrum der mexikanischen Hauptstadt an das sogenannte Massaker des Platzes der drei Kulturen am 2. Oktober 1968. Damals waren die Sicherheitskräfte mit äußerster Gewalt gegen protestierende Studenten vorgegangen. Dabei kamen nach offiziellen Angaben 37 Menschen ums Leben. Menschenrechtsorganisationen hingegen sprechen von rund 300 Todesopfern.
dpa/est - Bild: Alfredo Estrella (afp)