Bei einem Anschlag auf das Hauptquartier eines lokalen Taliban-Kommandeurs in Pakistan sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Wie der pakistanische Sender GEO TV berichtete, seien am frühen Donnerstag zunächst Bewaffnete in das Hauptquartier im Nordwesten des Landes eingedrungen und hätten das Feuer eröffnet.
Danach habe ein Selbstmordattentäter ein mit Sprengstoff beladenes Auto in das Hauptquartier gefahren und sich in die Luft gesprengt. Bei dem Angriff habe es auch Verletzte gegeben. Zu dem Anschlag bekannte sich eine örtliche Taliban-Gruppe.
Gewalt nach Erdbeben
Erst am Mittwoch waren bei Bombenanschlägen im Südwesten Pakistans sechs Menschen getötet worden, darunter drei Soldaten. Zudem habe es mehrere Verletzte gegeben, teilten Regierungsvertreter am Mittwoch mit. Wenige Tage zuvor hatte es in dem Gebiet ein schweres Erdbeben gegeben.
Die Anschläge richteten sich gegen einen Grenzübergang zwischen der pakistanischen Provinz Baluchistan und Afghanistan sowie gegen einen Hilfskonvoi der Armee in der schwer zerstörten pakistanischen Provinz.
Unterdessen erklärten pakistanische Regierungsvertreter die Nothilfe in der Provinz für beendet. Es beginne der Wiederaufbau. Bei zwei schweren Beben waren mehr als 500 Menschen getötet worden. Angriffe militanter Separatisten behinderten Rettungsarbeiten in dem Katastrophengebiet.
Trotz großer Erdgasvorkommen ist Baluchistan die ärmste Provinz Pakistans. Die Menschen in der Provinz fühlen sich von der Zentralregierung vernachlässigt und diskriminiert. Militante Separatisten kämpfen seit Jahren für die Loslösung Baluchistans oder zumindest für mehr Autonomie. In der Provinz sind allerdings auch radikalislamische Taliban-Kämpfer aktiv.
dpa/est - Bild: Asghar Achakzai (afp)