Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat vor der UN-Vollversammlung in New York erneut eindringlich vor dem Kurs der neuen Führung im Iran gewarnt.
"Ruhani klingt nicht wie Ahmadinedschad. Aber es gibt nur einen Unterschied: Ahmadinedschad war ein Wolf im Wolfspelz. Ruhani ist ein Wolf im Schafspelz", sagte Netanjahu am Dienstag als letzter Redner der Generaldebatte. "Ich würde ihm gern glauben, aber wir müssen den Iran an den Taten messen. Und da sehe ich einen gewaltigen Unterschied."
Präsident Hassan Ruhani sei ein treuer Diener seines Regimes, sagte Netanjahu. "Während er nationaler Sicherheitsberater war, hat der iranische Geheimdienst in einem Berliner Restaurant Oppositionelle ermordet und weltweit terroristische Anschläge verübt." Selbst vor den UN habe er gezeigt, wie er wirklich denke: "Er würdigt die "iranische Demokratie", während Oppositionelle zu hunderten hingerichtet und zu Tausenden eingekerkert werden."
Es gebe keinen Zweifel, dass der Iran, "während Ruhani uns mit diplomatischem Rauch vernebeln will", an einer Atombombe baut, sagte Netanjahu. "Das Land verfügt über Unmengen von Energieträgern. Und man baut keine Interkontinentalraketen, um da ein paar Kilo TNT reinzupacken, man baut sie für Atombomben."
Israel betrachtet das Atomprogramm im Iran als größte Bedrohung seiner Existenz. Der Westen verdächtigt die Führung in Teheran, unter dem Deckmantel einer zivilen Forschung Atomwaffen entwickeln zu lassen. Der Iran bestreitet das.
"Israel hat keine Wahl, als sich selbst zu verteidigen. Ich möchte es ganz klar sagen: Israel wird nicht erlauben, dass der Iran sich atomar bewaffnet. Auch wenn wir allein stehen sollten, werden wir viele, viele andere verteidigen", sagte Netanjahu.
dpa - Bild: Timothy Clary (afp)