Im Kampf gegen illegale Waldvernichtung haben Indonesien und die Europäische Union ein Abkommen unterzeichnet. Vorausgegangen waren gemeinsame Projekte, um die Überwachung der Holzwirtschaft in Indonesien zu verschärfen.
Mit dem Abkommen vom Montag garantiert die EU die Anerkennung der indonesischen Kontrollmechanismen und macht damit die Einfuhr von Hölzern und Holzprodukten aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung einfacher. Der Vertrag muss noch vom Europäische Parlament ratifiziert werden.
Die Umweltorganisation Environmental Investigation Agency (EIA) in London lobte das Abkommen. Indonesien müsse aber seine Entschlossenheit im Kampf gegen die Korruption unter Beweis stellen. Trotz klarer Verbote der Zentralregierung gab es in dem riesigen Inselreich auf kommunaler Ebene bislang oft Abholzlizenzen gegen Schmiergeld. Korrupte Beamte deklarierten illegale Ware als legal. "Dieses Abkommen hilft uns, die Wälder nachhaltig zu bewirtschaften, Korruption zu bekämpfen und Transparenz zu erhöhen", sagte ein Ministeriumssprecher in Jakarta.
Indonesien hat auf 17.000 Inseln eine Landfläche so groß wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien zusammen. Auf den Inseln liegt etwa ein Drittel der weltweit verbliebenen Tropenwälder mit bedrohten Tierarten wie dem Tiger und dem Orang-Utan. In den 90er Jahren ging das Abholzen rasant voran. Wegen der Waldvernichtung gehört Indonesien zu den größten Emittenten klimaschädlicher Treibhausgase. Die Regierung kündigte 2011 Maßnahmen an, um die Emissionen bis 2020 um 26 Prozent unter das Niveau zu senken, das ohne Maßnahmen erreicht würde.
Die EU unterstützt Indonesien beim Aufbau eines Kontrollsystems. Etwa 15 Prozent der indonesischen Holzprodukte - auch Zellstoff und Papier - gehen in die EU. Nach Angaben des indonesischen Handelsministeriums gingen 2012 Holzexporte im Wert von 400 Millionen Euro in die EU.
dpa/sd - Archivbild: Mast Irham (afp)