Bei einem weiteren schweren Anschlag sind in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar am Sonntag mindestens 38 Menschen getötet worden. Rettungskräfte zählten zudem mehr als 100 Verletzte, nachdem auf einem Markt in der Nähe einer Polizeistation ein kleiner Sprengsatz und kurz darauf eine Autobombe explodiert waren. Die Autobombe sei aus mehr als 200 Kilogramm Sprengstoff und Metallteilen gebaut worden, teilten die Behörden mit. Es war der dritte schwere Anschlag binnen acht Tagen.
Viele der Verletzten schwebten in Lebensgefahr, teilte ein örtliches Krankenhaus mit. Unter den Toten seien acht Kinder und fünf Frauen. Mehrere Autos und Gebäude fingen nach den Explosionen Feuer. Augenzeugen berichtete über schreckliche Szenen am Tatort. Viele Opfer seien schwer verstümmelt worden.
In Peshawar waren erst am vergangenen Wochenende mindestens 83 Menschen getötet worden, als sich zwei Selbstmordattentäter der Taliban nach der Sonntagsmesse vor einer Kirche in die Luft sprengten. Es war der bislang schwerste Anschlag auf die christliche Minderheit in Pakistan.
Am Freitag waren bei einem weiteren Bombenanschlag in Peshawar mindestens 17 Menschen getötet worden. Eine aus Sprengstoff und Metallkugeln gebaute Bombe war gegen einen von Regierungsbeamten genutzten Bus gezündet worden.
Die Anschläge überschatten Bemühungen der pakistanischen Regierung um Friedensgespräche mit den radikalislamischen Taliban. In der Vergangenheit wurden Anschläge in Peshawar mehrfach von Tätern mit Verbindungen zum islamistischen Terrornetzwerk Al-Kaida verübt.
dpa/mh - Bild: A. Majeed (afp)