Sie abzuschieben, sei fast unmöglich und mit Nachahmern sei zu rechnen, erklärten Rechtsexperten zum Beginn des ersten Prozesses in den Niederlanden um das Piratenunwesen vor Somalia.
Die Somalier im Alter von 24 bis 44 Jahren müssen sich vor einem Gericht in Rotterdam verantworten.
Sie sollen versucht haben, am 2. Januar im Golf von Aden ein türkisches Handelsschiff zu kapern. Dessen Besatzung wehrte die Attacke ab und schoss das Schnellboot der Angreifer mit Leuchtkugeln in Brand.
Dänische Marinesoldaten fischten die Somalier aus dem Wasser. Sie wurden an die Niederlande übergeben, weil das angegriffene Schiff unter der Flagge der Niederländischen Antillen fuhr.
Die Angeklagten kommen aus äußerst ärmlichen Verhältnissen und teils aus Gegenden, in denen Islamisten die Scharia zum Gesetz erhoben haben.
Derartige Verfahren gegen mutmaßliche Piraten könnten notleidende Menschen in Somalia auf den Gedanken bringen, sich zielgerichtet als Seeräuber festnehmen zu lassen, um auf diese Weise in den Westen zu gelangen, sagte ein Dozent für internationales Strafrecht.
dpa/fs