Der Klimawandel setzt sich unaufhaltsam fort. Der Meeresspiegel wird deutlich schneller steigen als bislang gedacht. Das berichtet das Forschergremium im 5. Weltklimabericht, dessen Kernthesen es am Freitag Vormittag in Stockholm präsentierte.
Danach erhöht sich der Meeresspiegel bis Ende dieses Jahrhunderts um mindestens 26 Zentimeter, im ungünstigsten Fall um 82 Zentimeter. Während sich die Ozeane erwärmen und Gletscher und Eisdecken schmelzen, wird der globale Meeresspiegel schneller steigen als in den letzten 40 Jahren.
Nie war es dem Bericht zufolge seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wärmer als zwischen 2001 und 2010. Die Temperaturen auf der Erde könnten bis Ende dieses Jahrhunderts bei verschiedenen Szenarien um 0,3 bis 4,8 Grad Celsius steigen.
Außerdem halten die Klimaforscher es für äußerst wahrscheinlich, dass der Mensch die Hauptursache der Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist. Im Zuge der Erderwärmung erwarten die Wissenschaftler, dass feuchtere Regionen auf der Welt mehr Niederschläge und trockenere noch weniger bekommen.
Nie war es dem Bericht zufolge seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wärmer als im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. «Mehr Temperaturrekorde sind gebrochen worden als in jedem anderen Jahrzehnt», sagte der Generalsekretär der Weltmeteorologie-Organisation WMO, Michel Jarraud.
Für UN-Klimachefin Christiana Figueres sind die Ergebnisse ein Weckruf für die internationale Staatengemeinschaft zum beschleunigten Handeln. Die Eisdecken in Grönland und der Antarktis haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten an Masse verloren, Gletscher sind weltweit weiter geschrumpft, wie die Forscher schreiben.
«Der Klimawandel ist real, und er passiert in einem alarmierenden Tempo», warnten die großen Nichtregierungsorganisationen WWF, Greenpeace, der Internationale Gewerkschaftsbund, Oxfam, Friends of the Earth, Actionaid und Christian Aid. In einer gemeinsamen Mitteilung riefen sie die Regierungen auf, den Bericht zu reagieren und strenge Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen.
dpa/jp - Bild: Torsten Blackwood (afp)