Die Terroristen im Einkaufszentrum Westgate der kenianischen Hauptstadt Nairobi sind nach offiziellen Angaben besiegt. Fünf der Angreifer seien bei der Militäroperation seit Samstag getötet worden, andere seien offenbar gestorben, als Teile des Gebäudes einstürzten, sagte Präsident Uhuru Kenyatta am Dienstagabend in einer Fernsehansprache.
"Wir haben die Angreifer geschlagen", erklärte der Staatschef. "Aber unsere Verluste sind riesig." Nach seinen Angaben wurden bei dem Anschlag 61 Zivilisten getötet, auch 6 Soldaten kamen ums Leben. Kenyatta rief eine dreitägige Staatstrauer aus.
Auf Seiten der islamistischen Geiselnehmer von Nairobi sollen mehrere US-Bürger und eine Britin kämpfen. Kenias Außenministerin Amina Mohamed sagte am Dienstag, zu den Angreifern zählten "zwei oder drei" junge Amerikaner im Alter von etwa 18 und 19 Jahren. Die international gesuchte britische Terroristin Samantha Lewthwaite soll zu den Drahtziehern gehören. Am dritten Tag des Terrordramas mit über 60 Toten teilte die kenianische Regierung mit, die Militäroperation stehe vor dem Abschluss.
Die US-Bürger in den Reihen der Al-Shabaab-Islamisten seien somalischer oder arabischer Herkunft. "Aber sie lebten in den USA, in Minnesota und an einem anderen Ort", ergänzte die Ministerin in einem Interview des US-Senders PBS. Die Britin habe sich schon mehrmals an Terrorangriffen beteiligt. Dies beweise die globale Natur des Terrorismus.
Seit Tagen gab es Medienberichte, wonach die international gesuchte Terroristin Samantha Lewthwaite zu den Drahtziehern gerechnet wird. Die zum Islam konvertierte 29-Jährige ist die Witwe eines der Selbstmordattentäter von London. Bei der Anschlagserie in der britischen Hauptstadt waren 2005 über 50 Menschen getötet und mehr als 700 verletzt worden.
Im Westgate-Einkaufszentrum von Nairobi suchte das Militär am Dienstag das Gebäude laut unbestätigten Angaben auch nach verstecktem Sprengstoff ab. Augenzeugen berichteten immer wieder von kleineren Explosionen. Medienberichten zufolge stürzte ein Teil des Daches ein.
dpa/mh - Bild: Carl De Souza (afp)