
Die inhaftierte ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko hat erneut ihre Teilnahme an einem zweiten Prozess verweigert - das Gericht vertagte sich daraufhin zum 25. Mal. Als neuen Termin setzte Richter Konstantin Sadowski den 25. Oktober fest. Timoschenko werden Steuerhinterziehung und Veruntreuung zur Last gelegt. Das Gerichtsverfahren gegen die Oppositionsführerin ist international umstritten.
Es sei unmöglich, die Verhandlung ohne die Angeklagte fortzusetzen, sagte Richter Sadowski am Montag örtlichen Medien zufolge in der Stadt Charkow. Die kranke Timoschenko betonte, sie könne aus gesundheitlichen Gründen nicht erscheinen. Ihr drohen zwölf weitere Jahre Haft.
Timoschenkos Anhänger im Gerichtssaal forderten Freiheit für die 52-Jährige. «Julia ist die Heldin der Ukraine», riefen sie. Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten Anhänger und Gegner der Politikerin.
Timoschenko war im Oktober 2011 wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Der Richterspruch war international kritisiert worden. Die Politikerin wird unter anderem wegen der Folgen eines Bandscheibenleidens in einer Klinik auch von deutschen Ärzten behandelt.
dpa/jp - Bild: Sergey Dolzhenko (epa)