Beim Zusammenstoß zweier Nahverkehrszüge im Hauptbahnhof von Barcelona sind mindestens 22 Menschen verletzt worden. Der Unfall habe sich am Freitagvormittag im Bahnhof Barcelona-Sants ereignet, als ein Zug von hinten auf einen anderen aufgefahren sei, berichteten lokale Medien unter Berufung auf die spanische Bahngesellschaft Renfe und den Zivilschutz in der katalanischen Metropole. Die Ursache sei noch unbekannt.
Die Verletzten konnten alle vor Ort behandelt werden, hieß es. Beim Zugverkehr kam es zu Behinderungen. Die Unfallursache werde untersucht. Der Verkehrsdirektor der katalanischen Regionalregierung, Pere Padrosa, machte veraltete Technik für den Unfall verantwortlich. Er warf der staatlichen Bahnnetz-Verwaltungs-Behörde Adif vor, nötige Investitionen zu verzögern und ein Schienen-Kontrollsystem «des 20. statt des 21. Jahrhunderts» zu unterhalten.
Erst vor knapp zwei Monaten hatte ein Zugunglück in Galicien im Nordwesten Spaniens das Land geschockt. Die Justiz ermittelt in diesem Fall auch gegen die Führung von Adif. Der Hochgeschwindigkeitszug war am 24. Juli mit 192 Kilometern pro Stunde in eine Kurve eingebogen, in der nur Tempo 80 zugelassen war. Der Zug entgleiste, es gab 79 Tote und rund 150 Verletzte.
dpa