Die deutsche Solarbranche hat im Zuge der zahlreichen Pleiten rund 40 Prozent ihrer Stellen abgebaut. Im ersten Halbjahr dieses Jahres waren nur noch knapp 5830 Menschen in Betrieben mit mindestens 50 Mitarbeitern mit der Herstellung von Solarzellen und Solarmodulen beschäftigt. Einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag) bestätigte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden.
Die Zahl der Betriebe ging demnach um fast ein Drittel auf nur noch 21 zurück. Branchenverbände hatten in der Vergangenheit höhere Beschäftigtenzahlen genannt, dabei aber auch die Zulieferindustrie und kleine Firmen mitgezählt. So hatte etwa der Branchenverband Solarvalley Mitteldeutschland erst im August von noch 14.000 Stellen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gesprochen, ein Jahr zuvor seien es noch 20.000 Jobs gewesen.
Windpark mit Versuchsanlage zur Energiespeicherung im Betrieb
Ein riesiger Windpark mit der deutschlandweit größten Versuchsanlage zur Energiespeicherung über Wasserstoff ist am Donnerstag in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb genommen worden. Der 140-Megawatt-Windpark steht bei Grapzow nördlich von Neubrandenburg und ist über ein neues Umspannwerk des Netzbetreibers 50Hertz an das 380-Kilovolt-Hochspannungsnetz angeschlossen. Der gesamte Bau von Windpark, Ein-Megawatt-Versuchsanlage, Umspannwerk und eines Windkraftanlagen-Dienstleistungszentrums kostete rund 220 Millionen Euro und entstand in zwei Jahren.
Betreiber der Versuchsanlage RH2-Werder/Kessin/Altentreptow ist die Ingenieurgesellschaft Wind-projekt. Das Speicherprojekt wird vom Bund mit 4,5 Millionen Euro aus dem Nationalen Innovationsprogramm für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie gefördert. Es läuft über drei Jahre.
Bei dem Projekt wird Wasser mit überschüssigem Strom aus dem Windpark in Wasser- und Sauerstoff aufgespalten, wie Projektleiter Marcus Heinicke erläuterte. Der Wasserstoff werde in Tanks eingelagert und bei Bedarf in neu entwickelten, reinen Wasserstoffmotoren verbrannt, die zu einem Blockheizkraftwerk gehören. So entstehe wieder Strom und Wärme. Diese soll ein naher Agrarbetrieb abnehmen. Der Windpark mit 28 Windrädern kann Strom für 125.000 Haushalte liefern.
dpa/fs - Archivbild: Eric Lalmand (belga)