Der Tropensturm "Manuel" im Golf von Kalifornien hat erneut an Kraft gewonnen und am Mittwochabend Hurrikanstärke erreicht. Der Sturm erreichte eine Windgeschwindigkeit von bis zu 115 Kilometern pro Stunde, teilte das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA mit.
"Manuel" zieht die Küste des mexikanischen Bundesstaates Sinaloa im Westen des Landes hinauf Richtung Baja California. Er wird voraussichtlich am Donnerstag nahe der Stadt La Paz auf Land treffen und heftigen Regen mit sich bringen, wie es in einer Unwetterwarnung der Regierung hieß.
Der Sturm hatte in den vergangenen Tagen bereits schwere Schäden vor allem im Bundesstaat Guerrero verursacht. In Veracruz im Osten des Landes sorgte der Hurrikan "Ingrid" für schwere Schäden. Insgesamt kamen mindestens 80 Menschen bei Überschwemmungen und Erdrutschen ums Leben, wie Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong mitteilte.
Allein bei einem Erdrutsch in dem Dorf La Pintada in Guerrero seien 18 Menschen ums Leben gekommen, sagte Bürgermeister Ediberto Tabárez im Fernsehsender Milenio Televisión. Dutzende weitere würden vermisst.
Der Leiter des Zivilschutzes, Luis Felipe Puente, sprach von einem nationalen Notstand. Im ganzen Land mussten rund 39.000 Menschen ihre Häuser verlassen und Schutz in Notunterkünften suchen. Der Verband der Bauunternehmer rechnet allein mit Straßenschäden in Höhe von 40 Milliarden Peso (2,3 Mrd. Euro), wie die Zeitung "Reforma" berichtete.
Am Mittwoch setzten die Streitkräfte ihre Aufräumarbeiten fort. Die Behörden hofften, bis Freitag zumindest die Autopista del Sol zwischen Mexiko-Stadt und Acapulco wieder freizubekommen, um Hilfsgüter in den bislang von der Außenwelt abgeschnittenen Badeort bringen zu können. Zunächst mussten allerdings Tausende Touristen Acapulco über eine Luftbrücke verlassen. Die Behörden schätzten, dass rund 40.000 Touristen in Acapulco festsitzen.
dpa/cd/km - Bild: Ronaldo Schemidt (afp)