Der französische Ministerrat hat die Pläne für eine neue Rentenreform verabschiedet. Das vor allem von linken Gewerkschaften kritisierte Projekt sieht unter anderem eine weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeit und Beitragserhöhungen vor.
Die Mindestbeitragszeit für den Erhalt der vollen Rente soll demnach von aktuell 41,5 auf 43 Jahre im Jahr 2035 steigen. Die Beiträge selbst werden bis 2017 um 0,6 Prozentpunkte erhöht, wobei Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Lasten jeweils zur Hälfte tragen. Das Renteneintrittsalter von 62 Jahren bleibt erhalten.
Die Regierung bezeichnete die Reform am Mittwoch erneut als unverzichtbar. Ohne politisches Handeln würde das Defizit der Rentenkassen bis 2020 auf 20,7 Milliarden Euro und bis 2040 auf 27 Milliarden Euro pro Jahr anwachsen.
Der Gesetzestext soll vom 7. Oktober an im Parlament diskutiert werden. Arbeitnehmervertreter haben bereits weitere Proteste angekündigt. Sie befürchten, dass die Verlängerung der Lebensarbeitszeit den Berufseinstieg für junge Menschen weiter erschwert.
EZB-Direktor Jörg Asmussen hatte das Projekt hingegen jüngst als zu vorsichtig kritisiert. Die geplante Rentenreform gehe zwar in die richtige Richtung, aber nicht weit genug.
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