Die fünf Veto-Mächte im UNO-Sicherheitsrat haben sich nicht auf eine Resolution zur Vernichtung der syrischen Chemiewaffen einigen können. Ein von den USA, Großbritannien und Frankreich vorgelegter Entwurf stieß auf den Widerstand Russlands. Darin werden Sanktionen und ein Militäreinsatz nicht ausgeschlossen. Wann das UNO-Gremium abstimmen wird, ist unklar.
Die Chemiewaffeninspektoren der Vereinten Nationen sollen nach Angaben ihres schwedischen Missionsleiters Sellström bald zu weiteren Untersuchungen nach Syrien zurückkehren.
Die Inspektoren hatten Ende August eine knappe Woche lang mutmaßliche Giftgaseinsätze in dem Bürgerkriegsland untersucht. Am Montag legten sie ihren ersten Bericht vor. Demnach wurde bei einem Einsatz am 21. August nahe der Hauptstadt Damaskus mit Boden-Boden-Raketen das Nervengift Sarin verschossen.
Nach US-Angaben wurden bei dem Angriff mehr als 1.400 Menschen getötet. Die Inspektoren hatten kein Mandat, Verantwortliche für den Angriff zu benennen. Experten gehen jedoch davon aus, dass Boden-Boden-Raketen nur der syrischen Armee, nicht aber den Rebellen zur Verfügung stehen.
Chemikalien aus Deutschland
Deutschland hat Syrien zwischen 2002 und 2006 Chemikalien geliefert, die auch zum Bau von Chemiewaffen verwendet werden können. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Insgesamt wurden etwa 137 Tonnen verschiedener Chemikalien geliefert. Nach Angaben der Bundesregierung erklärte Syrien damals, die Chemikalien zivil nutzen zu wollen.
dradio/orf/dpa/mh - Archivbild: Youtube/AFP