Bei den Parlamentswahlen in Ruanda hat die regierende Ruandische Patriotische Front (RPF) von Präsident Paul Kagame offenbar mit großer Mehrheit das Rennen gemacht. Vorläufigen Ergebnissen zufolge erzielte die Partei rund 76,2 Prozent der Stimmen. Das teilte die nationale Wahlkommission am Dienstagabend mit.
Die zweitplatzierte Sozialdemokratische Party (PSD) kam gerade einmal auf 13 Prozent, die Liberale Partei (PL) auf rund 9 Prozent. Die Wahlbeteiligung sei riesig gewesen: 98,8 Prozent der knapp sechs Millionen Wähler kamen demnach am Montag zu den Urnen.
«Das Endergebnis wird am Donnerstag bekannt gegeben, und dann teilen wir auch die Sitzverteilung mit», sagte Charles Munyaneza, der Generalsekretär der Wahlkommission.
Beobachter hatten bereits im Vorfeld mit einem deutlichen Sieg der RPF gerechnet. Kritiker werfen Kagame vor, die Opposition zu unterdrücken und undemokratisch zu regieren. Gleichzeitig wird dem seit 2000 regierenden Staatschef angerechnet, dem Land nach dem Völkermord im Jahr 1994 mit 800.000 Toten zu politischer Stabilität und wirtschaftlichem Aufschwung verholfen zu haben.
belga/dpa/cd - Bild: Tony Karumba (afp)