Nirgends heben zivile Fluggäste höher ab als vom tibetischen Hochland: In 4411 Metern ist in der südwestchinesischen Provinz Sichuan der Daocheng Yading Airport eröffnet worden. Erste kommerzielle Flüge seien am Montag gestartet, teilten Staatsmedien am Dienstag mit. Zwei Jahre lang wurde am Flughafen gebaut, 1,58 Milliarden Yuan (rund 192 Millionen Euro) soll das Gelände mit einer Piste gekostet haben. Bisheriger Rekordhalter war der 77 Meter niedriger gelegene Flughafen Bangda in der Autonomen Region Tibet.
Damit verkürzt sich die Reisezeit von der Provinzhauptstadt Chengdu nach Daocheng (tibetisch Dabba) theoretisch von einer Zweitagesfahrt auf dem Landweg zu einer Flugstunde. Zwischen Chengdu und Daocheng sollen täglich Flüge angeboten werden. Weitere Routen in größere chinesische Städte wie Chongqing, Shanghai oder Guangzhou sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua ebenfalls geplant. Man hoffe mit dem Flughafen auf einen Schub für den lokalen Tourismus, sagte der Gouverneur des Autonomen Bezirks Garze, Yexe Dawa.
In der Unruheregion Garze protestieren Tibeter immer wieder für die Wahrung ihrer politischen, religiösen und kulturellen Rechte. Mehrfach kam es in den vergangenen Jahren zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei.
dpa/mh