Der Iran wäre bereit, auch einen anderen syrischen Führer als Präsident Baschar al-Assad zu akzeptieren. Allerdings gehe es im Syrienkonflikt nicht um Assad, sagte am Montag der iranische Präsident Hassan Ruhani in einem Treffen mit Kommandeuren der Revolutionsgarden in Teheran.
"Syrien muss in erster Linie zur Stabilität zurückfinden. Und dann werden auch wir bei einem demokratischen Prozess jeden (Präsidentschaftskandidaten), der die Mehrheit der Stimmen erhält, akzeptieren", sagte Ruhani laut Nachrichtenagentur Fars.
Ruhani warf dem Westen vor, über den Syrienkonflikt die Verhältnisse im Nahen Osten ändern zu wollen. "Dabei sollen in erster Linie Israel gestärkt und die anti-israelische Front geschwächt werden." Aber wie in Afghanistan und im Irak würden die westlichen und amerikanischen Rechnungen auch in Syrien nicht aufgehen, prophezeite Ruhani.
Syrien ist der engste Verbündete des Irans im Kampf gegen Erzfeind Israel. Teheran ist vehement gegen einen westlichen Militäreinsatz in Syrien und hat daher die russisch-amerikanische Übereinkunft zur Vernichtung der syrischen Chemiewaffen auch begrüßt. Teheran hofft, dass damit auch die Kriegsoption vom Tisch sei und das syrische Volk nun intern über die politische Zukunft des Landes entscheiden könne. Dennoch ist es ein offenes Geheimnis, dass die iranischen Führer, auch Ruhani, einen Verbleib Assads an der Macht vorziehen würden.
dpa/jp - Archivbild: Atta Kenare (afp)