Unbekannte Täter haben auf einem Marktplatz in der ruandischen Hauptstadt Kigali am Samstag einen Sprengsatz gezündet. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, 22 weitere wurden verletzt. Bereits am Freitag war bei einem Anschlag eine Person ums Leben gekommen.
Die Taten steht offenbar in Zusammenhang mit den Parlamentswahlen in Ruanda. Die Regierung wirft den Rebellen vor, gemeinsam mit den im Exil lebenden Oppositionellen das Land destabilisieren zu wollen.
Im ostafrikanischen Ruanda wird an diesem Montag ein neues Parlament gewählt. Fast sechs Millionen Wahlberechtigte sind zu den Urnen gerufen, um die 80 Abgeordneten zu bestimmen. 53 Sitze werden durch direkte Wahl, die übrigen 27 am Dienstag und Mittwoch durch indirekte Wahl an Frauen, Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen vergeben.
Es wird erwartet, dass die Regierungspartei des Präsidenten Paul Kagame, die Ruandische Patriotische Front (RPF), erneut das Rennen macht. Das Wahlergebnis soll in wenigen Tagen vorliegen.
Kagame, der seit 2000 an der Macht ist, gilt einerseits als sehr fortschrittlicher Staatschef, der dem Land nach dem Völkermord von 1994 mit 800.000 Toten zu Stabilität und wirtschaftlichem Aufschwung verholfen hat. Kritiker werfen ihm allerdings vor, die Opposition zu unterdrücken und viele demokratische Grundrechte zu missachten.
dradio/dpa/mh/km - Bild: Tony Karumba (afp)