Nach den flutartigen Überschwemmungen im US-Bundesstaat Colorado sind zwei weitere Todesopfer geborgen worden. Helfer entdeckten am Freitag (Ortszeit) im Bezirk Boulder im Nordosten des Staates die Leiche einer Frau, die von den Wassermassen beim Verlassen ihres Autos fortgespült worden sei, berichtete der TV-Sender CNN unter Berufung auf die Polizei. Ihr Begleiter war zuvor ebenfalls tot gefunden worden. Damit steigt die vorläufige Bilanz auf vier Tote. Rund 80 Menschen wurden demnach in der Gegend als vermisst gemeldet.
US-Präsident Barack Obama hat für die Region den Notstand ausgerufen, nachdem dort an einem Tag mehr Regen gefallen war als sonst in einem ganzen Jahr. Straßen verwandelten sich daraufhin in reißende Flüsse, Autos und auch Häuser wurden von den Wassermassen mitgerissen. Tausende Menschen sind vor den Fluten auf der Flucht.
Die dunkelbraunen Wassermassen seien fast wie "flüssiger Zement", sagte Colorados Gouverneur John Hickenlooper laut einem CNN-Bericht. Die Menschen sollten "außerordentlich vorsichtig" sein und den überschwemmten Straßen nach Möglichkeit fern bleiben. Hubschrauber konnten wegen schlechter Witterungsbedingungen lange Zeit nicht starten. Rund 100 Helfer der US-Nationalgarde waren mit 21 Fahrzeugen im Einsatz.
Es sei möglich, dass nach Abklingen der Regenfälle weitere Opfer gefunden würden, sagte der Gemeindesheriff Joe Pelle dem Sender NBC News am Freitag. Er rief die Menschen dringend dazu auf, nicht auf die Straßen zu gehen, sondern in geschützten Räumen zu bleiben. Mehrere Hundert Studenten wurden in Sicherheit gebracht, nachdem ihr Campus in Boulder überschwemmt wurde. Die Hochschule sagte sämtliche Vorlesungen für den Rest der Woche ab.
dpa/sh/km