Nach tagelangen landesweiten Protesten hat sich Rumäniens Regierung am Montag gegen ein umstrittenes Goldminen-Projekt ausgesprochen. «Das Projekt in Rosia Montana ist aus», sagte Ministerpräsident Victor Ponta. «Die Proteste haben ihren Zweck erreicht.»
Die jüngste Protestwelle hatten am Sonntag mit mehr als 10.000 Demonstranten im ganzen Land ihren Höhepunkt erreicht. Sie richtete sich gegen die Absicht, das Gold mit giftigem Zyanid abzubauen, und gegen ein geplantes Gesetz, das der kanadischen Betreibergesellschaft massive Sonderrechte einräumen würde.
In Rosia Montana im Nordwesten Rumäniens befindet sich Europas größtes Silber- und Goldvorkommen. Die kanadische Firma Gabriel Ressources will dort 300 Tonnen Gold und 1600 Tonnen Silber abbauen. Ponta sagte, er sei sicher, dass das Parlament den Plan ablehnen werde.
Ponta rechnet nun mit Entschädigungsforderungen der Kanadier, die sich seit 16 Jahren um eine Betriebsgenehmigung für das Bergwerk bemühen. Die Entschädigungssumme belaufe sich nach bisherigen Schätzungen auf 2 Milliarden Lei (etwa 447 Millionen Euro).
dpa/rkr - Bild: Daniel Mihailescu (afp)