Der amtierende Bürgermeister wies die Kritik zurück.
Vor der Bürgermeisterwahl in Europas größter Stadt Moskau hat die Opposition dem Kremlkandidaten und Amtsinhaber Sergej Sobjanin einen unsauberen Wahlkampf vorgeworfen. Obwohl ein Gesetz jegliche Wahlwerbung am Tag vor der Abstimmung verbiete, hätten die Behörden am Samstag Geschenke an Bürger verteilt, kritisierte der liberale Bewerber Sergej Mitrochin per Kurznachrichtendienst Twitter.
Der Kandidat und Kremlgegner Alexej Nawalny hatte bereits zuvor angeprangert, dass sich Sobjanin am Samstag auf dem Roten Platz bei einer live im Staatsfernsehen übertragenen Gala zum «Tag der Stadt» präsentiere. Der amtierende Bürgermeister wies die Kritik zurück.
Insgesamt sind rund 40 Millionen Russen, das sind knapp die Hälfte aller Wahlberechtigten, an diesem Sonntag in mehreren Landesteilen zur Wahl neuer Gebietsvertretungen aufgerufen. Der Urnengang gilt als wichtigste Abstimmung seit den Massenprotesten gegen Präsident Wladimir Putin vor eineinhalb Jahren.
Unter dem Eindruck der Demonstrationen hatte der Kreml die Wahl der Gebietsgouverneure - mit Bedingungen - wieder eingeführt, die Putin 2004 abgeschafft hatte. Als wichtigste Abstimmung gilt die Wahl des Bürgermeisters von Moskau. Die Metropole mit fast zwölf Millionen Einwohnern ist das Machtzentrum des größten Landes der Erde. Als Favorit gilt Sobjanin.
dpa