Geldmarktfonds und Vermögensverwalter ohne Banklizenz sollen künftig schärferen Regeln der EU unterliegen. Die EU-Kommission hat am Mittwoch entsprechende Auflagen für sogenannte Schattenbanken und Geldmarktfonds vorgeschlagen.
So sollen diese Fonds leicht zu verkaufende Vermögenswerte horten und Kapitalpuffer aufbauen. Damit will die EU den Geldmarkt- und Hedgefonds den Spielraum für das Eingehen von übermäßigen Risiken verringern und die Branche sicherer machen. Dieser Graubereich des Finanzmarktes wächst rasant und setzt jährlich Billionensummen um.
Der EU-Vorschlag ist nicht so streng wie von internationalen Aufsehern gefordert. Damit die Initiative Gesetz werden kann, ist die Zustimmung von Europaparlament und EU-Staaten nötig. Auch beim Treffen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) in St. Petersburg geht es um schärfere Regeln für Schattenbanken.
Stichwort: Schattenbanken
Schattenbanken sind Unternehmen, die ähnliche Funktionen wie Banken erfüllen, aber im Gegensatz zu Banken fast keiner Kontrolle unterliegen. Somit bewegen sie sich in einer Schattenwelt oder Grauzone. Als Schattenbanken gelten beispielsweise Geldmarktfonds, börsengehandelte Indexfonds und spezielle Zweckgesellschaften. Bekanntere Beispiele sind Hedgefonds oder Private-Equity-Firmen (externe Kapitalgeber, die den Unternehmen außerbörslich Eigenkapital zur Verfügung stellen).
Schattenbanken sammeln Kapital ein, sind als Kreditvermittler tätig oder sichern Kredite ab. Sie arbeiten vor allem mit Fremdkapital. Geldhäuser nutzen Schattenbanken als Handelspartner, um Risiken loszuwerden. Es geht in diesem Sektor um Billionen, die Größe kann nur geschätzt werden. Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen das Problem seit der Finanzkrise angehen, strenge Regeln blieben bislang aus.
dpa/rkr