Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat Saboteure für einen massiven Stromausfall in dem südamerikanischen Land verantwortlich gemacht. "Alles deutet darauf hin, dass die extreme Rechte einen elektrischen Putsch gegen das Land führt", schrieb der Staatschef am Dienstag auf Twitter.
Gegen Mittag (Ortszeit) war in mindestens 14 Bundesstaaten sowie in Teilen des Großraums Caracas der Strom ausgefallen, wie die Zeitung "El Universal" berichtete. Der Stromausfall sei durch Probleme an einer Leitung zwischen der Stadt Guayana und dem Westen des Landes ausgelöst worden, sagte Energieminister Jesse Chacón im Fernsehen.
Am Guri-Stausee nahe Guayana wird mehr als 80 Prozent des venezolanischen Elektrizität erzeugt. Die Stromversorgung werde Schritt für Schritt wieder hergestellt, sagte Chacón am frühen Abend. Es dauere allerdings Stunden, wie die Turbinen wieder die volle Leistung bringen könnten.
"Es ist klar, dass jene dahinterstecken, die unser Vaterland schwächen wollen", schrieb Maduro auf Twitter. Auch Innenminister Miguel Rodríguez Torres hielt Sabotage für möglich. "Wir haben zu keinem Zeitpunkt ausgeschlossen, dass Sabotage zu einem Stromausfall dieser Größenordnung geführt hat. Deshalb haben wir sofort Ermittlungen eingeleitet."
Venezuelas Oppositionsführer Henrique Capriles wies die Spekulationen hingegen zurück und machte die Regierung für den Stromausfall verantwortlich. "Unser Volk leidet unter der Unfähigkeit der Regierung", schrieb der Gouverneur des ebenfalls betroffenen Bundesstaats Miranda auf Twitter. Viel zu lange habe die Regierung versäumt, in die Stromnetze zu investieren. "Was passiert ist, sollte die Venezolaner dazu motivieren, weiter für einen Wechsel zu kämpfen."
Präsident Maduro macht immer wieder die Opposition für die Probleme des Landes verantwortlich. Zuletzt beschuldigte er seine politischen Gegner, die extrem hohe Inflation verschuldet zu haben. Außerdem stecken sie seiner Ansicht nach hinter einem Mordkomplott gegen ihn.
dpa/jp - Bild: Juan Barreto (afp)