Ein Erdbeben der Stärke 6,9 hat am Mittwochmorgen den Großraum Tokio erschüttert. Gefahr durch einen Tsunami bestand nicht, gab die Meteorologische Behörde bekannt. Auch der Nordosten, der vor zweieinhalb Jahren von einem schweren Erdbeben und Tsunami mit rund 20.000 Toten heimgesucht worden war, wurde erschüttert. In der dort gelegenen Atomruine Fukushima seien jedoch keine weiteren Schäden festgestellt worden, meldeten lokale Medien unter Berufung auf den Betreiberkonzern Tepco. Auch darüberhinaus gab es keine Berichte über Opfer oder Schäden durch das Beben um 09:19 Uhr.
Der Betrieb der Hochgeschwindigkeitszüge Shinkansen in der Region war durch die Erschütterung kurzzeitig unterbrochen. Das Zentrum des Bebens lag in einer Tiefe von 400 Kilometern vor der Insel Torishima, rund 580 Kilometer von der japanischen Hauptstadt entfernt. An diesem Wochenende entscheidet sich, ob Tokio den Zuschlag für die Ausrichtung der Olympischen Spiele im Jahr 2020 bekommen wird. Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt.
Fukushima strahlt noch stärker
Die radioaktive Strahlung an den kontaminierten Wassertanks des japanischen Kernkraftwerks Fukushima ist abermals massiv gestiegen. Sie habe sich um mehr als 20 Prozent auf den neuen Höchstwert von 2.200 Millisievert verstärkt, teilte die Atomaufsicht in Tokio mit.
Die Regierung will mit Maßnahmen für umgerechnet 360 Millionen Euro die Lecks schließen, verseuchtes Wasser auffangen und die Strahlenbelastung verringern.
dpa/dradio/jp - Archivbild: Christian Aslund (epa)