Der ägyptische Übergangspräsident Adli Mansur hat zugesichert, dass die Interimsregierung an den angekündigten Wahlterminen festhält. Als Beispiel nannte Mansur bei einem Interview im staatlichen Fernsehen am Dienstagabend, die Bildung eines 50 Mitglieder großen Gremiums zur Überarbeitung der Verfassung. Der Terminplan war kurz nach der Absetzung des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi Anfang Juli verkündet worden.
Das Schicksal Mursis sei in den Händen der Justiz, erklärte Mansur. Die ägyptische Justiz sei unabhängig und ihre Urteile sollten akzeptiert werden. Als Prioritäten der Übergangsregierung nannte er die Wiederherstellung von Demokratie und Sicherheit, sowie die Verbesserung der Wirtschaft. Angesichts wiederholter Forderungen - auch aus dem Ausland - nach einer Freilassung Mursis verbat sich der Interimspräsident eine ausländische Einmischung in interne Angelegenheiten. Mursi soll vor einem Strafgericht wegen Aufstachelung zur Gewalt angeklagt werden.
Mansur kritisierte Katar und die Türkei, die die Absetzung Mursis verurteilt hätten. Die Haltung der USA und der Europäischen Union sei noch unklar. Er beginne jedoch Anzeichen dafür zu sehen, dass sie sich auf die Seite der Übergangsregierung stellen würden.
Am Dienstag hatte ein ägyptisches Militärgericht zahlreiche Mitglieder der Muslimbruderschaft zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
dpa/dradio/jp - Archivbild: Khaled Desouki (afp)