Vor dem Bürgerkrieg in Syrien sind mittlerweile zwei Millionen Menschen ins Ausland geflohen. Von ihnen seien 97 Prozent in den Nachbarstaaten untergekommen, erklärte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, am Dienstag in Genf. Diese Länder brauchten mehr Hilfe. Jeden Tag kämen 5000 Syrer über die Grenze. Zudem gebe es 4,25 Millionen Binnenflüchtlinge.
Die US-Schauspielerin Angelina Jolie, Sonderbotschafterin des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), forderte die Welt zu größerer Hilfe auf: "Wenn sich die Situation in Syrien in diesem Tempo weiter verschlechtert, wird die Zahl der Flüchtlinge nur noch stärker wachsen und einige Nachbarländer könnten an den Rand des Zusammenbruchs geraten", warnte Jolie.
Allein im Libanon wurden bis Ende August mehr als 716.000 syrische Flüchtlinge registriert. Dazu kamen 515.000 in Jordanien, 460.000 in der Türkei, 168.000 im Irak und 110.000 in Ägypten. Mehr als die Hälfte der Auslandsflüchtlinge sind Kinder und Jugendliche.
Opposition: Welle von Deserteuren
Bereits die Erwartung eines US-Militärschlags auf syrische Militäreinrichtungen setzt nach Angaben von Regimegegnern die syrischen Truppen unter Druck. Binnen drei Tagen sollen mehr als 100 Soldaten und Offiziere deswegen desertiert sein.
Überläufer gab es demnach in den Provinzen Deir as-Saur und Al-Rakka. Im Umland von Damaskus hätten sich rund 50 Angehörige der 104. Brigade der Republikanischen Garde abgesetzt, berichtete die syrische Muslimbruderschaft. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben war zunächst nicht möglich.
dpa/jp - Bild: Safin Hamed (afp)