Weltwachstums-Motor China hat im vergangenen Jahr noch schwächer zugelegt als bislang bekannt. Nach korrigierten Zahlen des Statistikamtes wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde nur 7,7 Prozent.
Anfang dieses Jahres hatte die Behörde noch ein etwas stärkeres Wachstum von 7,8 Prozent gemeldet - dabei handelte es sich allerdings bereits um den schwächsten Wert seit 1999. Eine Abwärtsrevision chinesischer Wachstumsdaten gilt unter Experten als ungewöhnlich. In der Vergangenheit wurden die Daten mehrfach nach oben revidiert.
Die Wachstumslokomotive China war auch in diesem Jahr weiter ins Stottern geraten. Im zweiten Quartal legte die Wirtschaftsleistung nur noch um 7,5 Prozent zum Vorjahr zu. Diese Rate peilt die Regierung auch für das Gesamtjahr 2013 an.
Zuletzt hatten einige Export- und Handelsdaten jedoch wieder auf eine etwas stärkere Entwicklung hingedeutet. Die Regierung in Peking propagiert derzeit einen Paradigmenwechsel. Statt mit staatlichen Investitionsprogrammen die Wirtschaft anzukurbeln will die Staatsführung einen grundlegenden Strukturwandel anstoßen. Gigantische Wachstumszahlen seien nicht mehr so entscheidend, hatten chinesische Spitzenkräfte mehrfach betont.
Von Chinas Wachstumsraten können die krisengeplagten Europäer oder Amerikaner nur träumen, doch braucht ein Schwellenland mit viel Nachholbedarf schnelles Wachstum, um ausreichend Arbeitsplätze schaffen und seine Probleme lösen zu können. Ökonomen sehen eine kritische Grenze bei etwa sechs Prozent.
dpa - Illustrationsbild: Philippe Lopez (afp)