Die erhöhte Alarmbereitschaft in Israel dauert ungeachtet der Ansprache von US-Präsident Barack Obama an. Im ganzen Land seien verschiedene Raketenabwehrsysteme aufgestellt und einsatzbereit, meldete der israelische Rundfunk am Sonntag.
Zum Schutz des Großraums Tel Aviv mit mehr als drei Millionen Einwohnern steht ein Abwehrsystem des Typs Eisenkuppel bereit. Die Verteilung von Gasmasken an besorgte Bürger ging auch am Sonntag weiter.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußerte sich zunächst nicht direkt zu der Ankündigung Obamas, er wolle sich die geplante militärische Strafaktion gegen Syrien erst vom Kongress absegnen lassen. Mit einer Entscheidung wird nicht vor dem 9. September gerechnet, der zuvor unmittelbar erwartete US-Militärschlag verschiebt sich damit zumindest.
Netanjahu sagte am Sonntag: "Israel ist ruhig und vertraut auf sich selbst." Die Bürger des Landes wüssten, "dass wir auf jedes Szenario eingestellt sind", sagte er. "Unsere Feinde haben sehr gute Gründe, unsere Stärke nicht zu testen, und sie wissen, warum."
Israel schließt nicht aus, dass es während eines US-Angriffs auf Syrien von dort aus unter Raketenbeschuss geraten könnte, hält dies aber für sehr unwahrscheinlich. Nach israelischen Medienberichten telefonierte der israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon am Wochenende mit seinem US-Amtskollegen Chuck Hagel. Dabei sei es unter anderem um die Syrien-Krise gegangen.
dpa - Bild: Abir Sultan (afp)