Bei einer Serie von Sprengstoffanschlägen in Bagdad sind 60 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen detonierten am Mittwoch Autobomben in mehreren Stadtteilen sowie in zwei südlichen Vororten. Die Polizei sprach von etwa 150 Verletzten.
Bis auf eine Bombe, die ein Selbstmordattentäter in einem Restaurant in dem Vorort Al-Mahmudija zündete, wurden alle anderen Bomben mit Fernzündern oder Zeitzündern ausgelöst. Die Terroranschläge trafen sowohl sunnitische Viertel als auch Viertel, in denen Angehörige der schiitischen Bevölkerungsmehrheit leben. Die Vertretung der Vereinten Nationen in Bagdad verurteilte die Gewalt.
Fünf weitere Menschen starben am Mittwoch bei Angriffen von Extremisten in der nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Bakuba. In den Städten Mossul und Al-Hilla wurden zwei Offiziere getötet. Der sunnitische Gouverneur von Mossul, Athiel al-Nudschaifi, überlebte nach Angaben der Sicherheitskräfte einen Attentatsversuch. Unbekannte zündeten einen Sprengsatz neben seinem Konvoi.
Sunnitische Geistliche in Mossul forderten die Behörden auf, mehr für ihren Schutz zu tun. Seit Ende Juli seien in der Stadt fünf Prediger ermordet worden.
Zehn Tote bei Angriffen auf Schutztruppe in Afghanistan
Bei Angriffen auf die internationale Schutztruppe Isaf und ihre Logistik sind in Afghanistan am Mittwoch mindestens zehn Menschen getötet worden. Vier Menschen wurden getötet, als sich ein Selbstmordattentäter in Lashkargah, Haupstadt der südlichen Provinz Helmand, vor einem Konvoi der internationalen Schutztruppe in die Luft sprengte, sagte ein Sprecher der Provinzverwaltung. Die Soldaten blieben unverletzt.
In der westlichen Provinz Farah feuerten radikalislamische Taliban in der Nacht zum Mittwoch mit Raketen auf Tankwagen zur Versorgung der Nato-geführten Afghanistantruppe. Dabei seien sechs Fahrer getötet und zehn Fahrer verletzt worden, sagte ein Sprecher des Provinzgouverneurs. Insgesamt seien bei dem Angriff 40 Tankfahrzeuge abgefackelt worden.
Im Osten des Landes griffen Taliban ein Lager polnischer und amerikanischer Soldaten an. Die Angreifer hätten versucht, sich am Rande der Provinzhauptstadt Ghazni den Weg in das Lager mit einem präparierten Minibus freizusprengen - allerdings erfolglos, wie die Behörden mitteilten. Fünf afghanische Zivilisten seien von umherfliegenden Splittern verletzt worden.
dpa/est/rkr - Bild: Ali Al-Saadi (afp)