Die pakistanische Regierung und die Militärführung haben dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai Unterstützung für Friedensgespräche mit den Taliban zugesagt. Der neue Premierminister Nawaz Sharif und Armeechef Ashfaq Parvez Kayani hätten Karsai erklärt, dass sie Einfluss auf die Taliban nutzen wollten, um diese zu direkten Gesprächen mit der Führung in Kabul zu bewegen, sagte ein pakistanischer Regierungsvertreter am Dienstag in Islamabad. Die Aufständischen lehnen das bisher ab, weil sie Karsai für einen Handlanger der USA halten.
Karsai habe seine Gespräche am Dienstag ungeplant fortgesetzt, um einige "sehr genau Fragen" zu erörtern, sagte der Regierungsvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Insgesamt sei man sich einig, dass Pakistan gefangene afghanische Taliban freilassen werde. Es blieb unklar, ob auch der in Pakistan inhaftierte Mullah Abdul Ghani Baradar frei kommen könnte. Dieser war zum Zeitpunkt seiner Festnahme in der pakistanischen Hafenstadt Karachi Anfang 2010 die Nummer zwei der afghanischen Taliban.
Die afghanische Regierung hatte Pakistan im vergangenen Jahr um die Freilassung aller in dem Nachbarland inhaftierten afghanischen Taliban gebeten. Mit dem Schritt solle ein Verhandlungsprozess mit den Aufständischen gefördert werden. "Es wird etwas dauern, bis etwas passiert. Die Pläne stecken noch ganz am Anfang", sagte der pakistanische Regierungsvertreter dazu am Dienstag. Islamabad und Kabul wollten aber, dass es grundlegend voran gehe.
dpa/mh